Die SPD-Fraktion will den Digitalisierungsprozess der Stadtverwaltung „konsequent fortsetzen“ und möchte bei der Meldung von Mängeln im Stadtgebiet neue Wege gehen. „Statt in irgendwelchen facebook-Gruppen regelmäßig Mängel und Schäden in Cloppenburg zu beklagen, wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen und schnellen Weg bieten, konstruktiv an der Beseitigung mitzuwirken“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Jan Oskar Höffmann.
Durch das Angebot einer mobilen App sollen Bürgerinnen und Bürger defekte Ampeln, Löcher in der Straße, klappernde Gullydeckel, Verkehrsbehinderungen oder Schäden an Spielgeräten einfach digital melden können.
Dafür möchte die SPD ein neues „Anregungs- und Ereignismanagementsystem (AEM)“ einrichten. Neu ist die Idee nicht: Bereits im vergangenen Jahr hat die Stadt Vechta dasselbe System eingeführt. Die „Mängelmeldung“ geschieht dort über eine App, die sich jeder kostenlos herunterladen und auf seinem Smartphone installieren kann. „Man kann der Vechtaer Stadtverwaltung auf diesem Weg ganz bequem und unkompliziert Mängel melden. Man bekommt das Gefühl etwas Gutes zu tun“, berichtet die stv. SPD-Ortsvereinsvorsitzende Silke Büscher-Thoben. Das System in Vechta betrifft bisher die Punkte Ampelanlagen, Gullydeckel, defekte Straßen, Fundsachen, Spielplätze, Straßenbeleuchtung, Verkehrsbehinderung und Sonstiges. „Das System könnte aber nach Bedarf erweitert werden“, so Höffmann. Die von der SPD beantragte App soll auch nicht das aktuelle Beschwerdesystem der Cloppenburger Verwaltung unterlaufen. „Die klassischen Wege einer Schadensmeldung wie Telefon, E‑Mail oder Website bleiben.
Die App entspricht aber letztlich dem Nutzungsverhalten der Bürger, bietet mehr Funktionen und ist kinderleicht zu bedienen“, betont der stv. Vorsitzende Lothar Bothe. So einfach soll das System funktionieren: In der App eine Stecknadel an dem Ort des Problems platzieren, anschließend Formular ausfüllen und Meldung abschicken. Die zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung erhalten dann eine Benachrichtigung mit den exakten GPS-Daten, Fotos und einer Problembeschreibung. „Die Person, die den Mangel meldet, kann anhand eines Ampel-Systems verfolgen, ob der Schaden aufgenommen oder sogar bereits behoben wurde. Die positive Rückmeldung macht schließlich deutlich, dass Probleme von der Verwaltung erkannt und auch zeitnah beseitigt werden“, so Bothe. Die Kosten der App seien indes überschaubar.
Da ein bestehendes System übernommen werden soll, fallen keine Entwicklungskosten an. Lediglich eine monatliche Pauschale in Höhe von 75,- Euro zzgl. 600,- Euro für Schulungskosten sind laut Hersteller zu veranschlagen. Darüber hinaus wird interessierten Kommunen eine kostenlose dreimonatige Testphase angeboten. „Wenn wir tatsächlich an der Mithilfe der Bürger interessiert sind, dann sollte uns dieser Service das Geld wert sein. Wir werden dafür in den politischen Gremien werben“, so Höffmann abschließend.