Die vom Landrat Wimberg (CDU) und Kreisrat Neidhard Varnhorn (CDU) geübte Kritik an der neuen „Corona-Verordnung“ bezeichnet der Kreistagsabgeordnete Stefan Riesenbeck als „Ablenkungsmanöver“. „Der Landrat und der Kreisrat verwechseln offenbar Ursache und Wirkung. Das Problem ist nicht die Verordnung, sondern unser inakzeptabel hoher Inzidenzwert“, so Riesenbeck. „Die Kreisspitze bekommt das Infektionsgeschehen seit Monaten nicht in Griff“, konstatiert Stefan Riesenbeck. „Natürlich sehnen wir uns alle nach Lockerungen und es ist gut, dass es eine klare Öffnungsperspektive vom Land gibt. Den Frust und den anhaltenden Unmut der betroffenen Einzelhändler und Gewerbetreibenden kann ich absolut verstehen.“
Aber die Kreisverwaltung mache es sich zu einfach, den „schwarzen Peter nach Hannover zu schieben“. „Wir können nicht das Land für ausbleibende Lockerungen verantwortlich machen, sondern müssen das Infektionsgeschehen hier vor Ort in den Griff bekommen. Die Kreisverwaltung sollte die Fleischindustrie, die zunehmend als Infektionstreiber auffällt, endlich ins Auge fassen.“ So fordert die SPD- Kreistagsfraktion, dass man auch vor „Betriebsschließungen“ nicht zurückschrecken solle. „Ohne den jüngsten Ausbruch im Garreler Schlachthof hätten wir den Inzidenzwert auf unter 100 bekommen. Dann hätten wir uns die Diskussionen ersparen können. Es kann nicht sein, dass ein Wirtschaftsbereich die gesamte Region in Mitleidenschaft zieht“, so Riesenbeck abschließend.