Mit gelben Metallringen, sogenannte „Pfandringe“, die um öffentliche Abfallbehälter montiert werden und Platz für mindestens sieben Getränkeflaschen oder Dosen bieten, könnte das „unwürdige Wühlen im Müll“ vermieden werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein entsprechender Antrag ging am Montagnachmittag im Rathaus ein.
„Es gibt nicht den klassischen Pfandsammler. Das können Jugendliche sein, die ihr Taschengeld aufbessern, oder auch Senioren, die sich etwas zu ihrer Rente dazu verdienen wollen. Aber niemandem in Cloppenburg sollte zugemutet werden, im Müll nach Pfand zu graben“, konstatiert die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Katrin Meisner. Ratsherr Peter Hackmann bewerte den Pfandring ebenfalls als “gute Idee” und habe daher einen Antrag für einen “Probeversuch” für den FSJSKM-Ausschuss gestellt.
Die Idee eines „Pfandrings“ ist jedoch keineswegs neu. Entworfen hat die gelben Metallringe der Kölner Diplomdesigner Paul Ketz. Im Jahr 2012 erhielt Ketz für seine Idee sogar den Bundespreis „ecodesign“ für ein Produkt, „das gut aussieht und Menschen und der Umwelt gleichermaßen nutzt.“
Wer Flaschen oder Dosen nicht zur Leergutannahme zurückbringen wolle, könne sie in die Pfandringe abstellen, anstatt sie in den Mülleimer oder gar in die Natur zu werfen. Er leiste nach Ansicht der Jusos somit einen Dienst an der Umwelt, indem die Pfandflaschen wieder dem „Recyclingkreislauf“ zugeführt würden, und vollbringe sogleich etwas „Gutes“ für Bedürftige. „Durch einen derartigen Pfandring kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie sind ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvoll. Darüber hinaus hübschen sie die tristen Müllbehälter ein wenig auf“, betont die Parteijugend.
Die Montur koste nach Angaben des Erfinders Ketz je nach Mülleimermodell ab 300 Euro aufwärts. Der Preis sei deswegen so hoch, da jeder Mülleimer eine andere Form besitze, weshalb die Ringe maßgefertigt werden müssten.
Zunächst sollen laut Antrag der SPD-Fraktion „nur zwei oder drei Mülleimer“ in der Innenstadt umgerüstet werden, um deren „Akzeptanz“ bei der „Bevölkerung und den Sammlern“ auszuloten. Falls sich das Konzept bewährt, sollen jedoch weitere Pfandringe folgen. „Wenn es die Möglichkeit gibt, Menschen davor zu bewahren, unwürdig im Müll zu wühlen, dann sollten wir sie gefälligst nutzen“, so die Jusos.
Die Jungsozialisten haben die Stadtverwaltung schon vergangene Woche auf das Konzept aufmerksam. Pressesprecher Klaus Niemann versprach die Idee ernsthaft zu prüfen und dies beim Treffen der Fachbereichsleiter auf die Tagesordnung zu setzen.