Einen „echten Stadtbus“, der alle mehrmals täglich „relevanten Plätze Cloppenburgs“ in einer Schleife anfährt, wünscht sich die SPD-Fraktion im Cloppenburger Stadtrat. „Alle Bürger müssen schnell, zuverlässig und klimafreundlich von A nach B gelangen können. Mobilität muss heute jedoch nachhaltig, bezahlbar, barrierefrei und verlässlich sein. Dem müssen wir auch als Stadt gerecht werden“, so die SPD-Fraktion.
Deswegen haben die Sozialdemokraten bereits einen entsprechenden Antrag eingereicht. „Wenn uns die Verkehrswende tatsächlich gelingen soll, brauchen wir auch im ländlichen Raum ein attraktives Alternativangebot zum eigenen Pkw“, betont die Fraktion. Das sei zwar eine „gesamtstaatliche Aufgabe“, zu der auch der Bund seinen Beitrag zu leisten habe, die aber auch Länder und letztlich die Kommune in die Pflicht nehme. „Wir wollen daher von der Stadtverwaltung ein Konzept erarbeiten lassen, dass einen echten Stadtbus vorsieht, um innerstädtische Verkehre spürbar zu entlasten. Hier sind wir als Kommune zuständig“, erläutert die SPD-Fraktion ihren Antrag.
Konkret hat die SPD beantragt, die Stadtverwaltung zu beauftragen, ein Konzept für einen emissionsfreien Stadtbus, der täglich alle relevanten Plätze im Stadtgebiet mehrfach anfährt, zu entwickeln. Das Konzept soll auch eine, „zumindest temporäre, fahrscheinlose Nutzung des Stadtbusses vorsehen“. Die Verwaltung soll zudem beauftragt werden, „europa- und landesrechtliche Fördermittel zur erstmaligen Etablierung und Unterhaltung eines öffentlichen Personennahverkehr zu ermitteln“. Das Konzept als auch das Ergebnis der förderrechtlicher Ermittlungen sollen sodann dem Rat der Stadt Cloppenburg zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt werden.
Nach Auffassung der SPD sei die beantragte Konzepterstellung indes „keine Mammutaufgabe“ „Die Idee eines Stadtbusses ist nicht neu. Die Stadt Vechta hat mit ihrem Stadtbus gezeigt, dass echter ÖPNV auch auf dem Land gelingt. Das dortige Konzept kann beispielgebend sein, sodass wir das Rad nicht neu erfinden müssen“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Jan Oskar Höffmann, „Besser gut kopiert, statt schlecht selbst gemacht.“
Dabei wolle die SPD-Fraktion mit dem Stadtbus jedoch keine Konkurrenz zum Rufbus entwickeln. „Ein Stadtbus ist kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zum kreisweiten Rufbus. Der Rufbus in seiner bisherigen Form verfolgt jedoch das vorrangige Ziel, die Kommunen innerhalb des Kreises zu vernetzen. Ein Stadtbus verfolgt jedoch ausschließlich innerstädtische Interessen, weswegen ein solcher Vorschlag vom Landkreis auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist“, betont Kreistagsmitglied Stefan Riesenbeck. Dass sich Stadtbus und Rufbus keineswegs widersprechen würden, werde ebenfalls am Beispiel Vechta erkennbar. Dort seien auch ein kreisweiter Rufbus sowie ein von der Stadt Vechta betriebener Stadtbus im Einsatz. „Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dass sich ein Stadtbus auch aus einem Rufbus weiterentwickeln lassen könnte. Das Beispiel Vechta zeigt, dass die Koexistenz nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist. Zunächst muss jedoch die Konzepterstellung abgewartet werden“, so die Fraktion. Wichtig sei nur, dass mit der Konzeptionierung bald begonnen werde. Die Initiative hierfür müsse jedoch zwangsläufig von der Stadt erfolgen, so die Fraktion abschließend.