Cloppenburger SPD-Fraktion informiert sich über den ecopark
Mehr als 30 Betriebe mit insgesamt etwa 900 Beschäftigten zählte der ecopark Ende 2018 und blickt mit seinem Geschäftsführer Uwe Haring zufrieden auf die bereits 20-jährige Entwicklung – denn der interkommunale Zweckverband als Träger des Gewerbegebiets an der A1 in Emstek wurde 1999 gegründet.
„Und seither hat sich viel getan“, betonte Haring bei einem Besuch der Cloppenburger SPD-Stadtratsfraktion im ecopark. „Wir sind aus der Regionalliga in die Bundesliga aufgestiegen.“ Dies bezog er augenzwinkernd auf die Ansiedlung des 25.000 qm großen Logistikzentrums für Deutschlands umsatzstärksten Fahrradproduzenten Derby Cycle aus Cloppenburg – finanziert vom international tätigen Projektentwickler Verdion mit Hauptsitz in London. „Das hat für Interesse und Aufmerksamkeit weit über die Region hinaus gesorgt.“
„Wir wollen sowohl mit den hier ansässigen Betrieben als auch mit dem ecopark selbst ins Gespräch kommen“, erklärte SPD-Ratsherr Stefan Riesenbeck, „um Informationen über unseren Wirtschaftsstandort aus erster Hand zu erhalten.“ Als Mitglied des Kreistags sei es ihm besonders wichtig, „die gute interkommunale Zusammenarbeit“ hervorzuheben. „Leider herrscht in manchen Kommunen noch ein Kirchturmdenken, das wir dringend überwinden müssen. Nur als starke Region können wir im harten Wettbewerb bestehen.“
„Hier arbeiten die Kommunen Hand in Hand“, teilt der ecopark-Geschäftsführer die Einschätzung der SPD. „Und das Ergebnis spricht für sich.“ Voriges Jahr haben sechs Firmen gleichzeitig am Standort gebaut – ein Rekord. Sollte es so weitergehen, werde der ecopark „wie beim Start geplant bis 2045 komplett vermarktet sein“. Das führe angesichts der zunehmenden Beschäftigtenzahlen zu einem erhöhten Bedarf an bezahlbaren Wohnraum. „Wir müssen bei diesem anhaltenden Wachstum auch die Auswirkungen auf dem Wohnungsmarkt in den Nachbarkommunen im Blick haben“, betonte der „Linken“-Ratsherr Alexander Sonnenburg.
Im Gespräch mit der SPD-Stadtratsfraktion ging es aber auch um die künftige Finanzierung des Zweckverbandes. Die jährliche Bezuschussung des Gewerbegebiets in Höhe von 620.919,- EUR durch die Stadt Cloppenburg sei für die SPD jedenfalls keine „Selbstverständlichkeit“. Derartige Summen bedürfen stets einer besonderen Rechtfertigung, insbesondere wenn der Zuwendungsempfänger regelmäßig Überschüsse erziele, so die Stadtfraktion. Hierbei korrigierte Uwe Haring eine
Bemerkung des Fraktionsvorsitzenden Jan Oskar Höffmann aus dessen Haushaltsrede im Dezember: „Die angesprochene Millionen- Rücklage gibt es nicht. Der Zweckverband legt kein Geld zurück, sondern investiert in neue Flächen und in Infrastruktur, um weitere Grundstücke für Neuansiedlungen zu erschließen.“
Das Erschließen neuer Bereiche koste „auch wegen der archäologischen Untersuchungen viel Zeit und Geld“, merkte Haring an. „Jeder einzelne Quadratmeter muss erst freigelegt, jeder Schatten als möglicher Hinweis auf eine frühere Feuerstelle dokumentiert werden.“ Die Kosten dafür haben sich bereits auf einen deutlich siebenstelligen Eurobetrag summiert.
„Die Probleme sind uns bekannt. Hierüber klagen auch normale Häuslebauer“, konstatierte Lothar Bothe. „Es sollte geprüft werden, ob durch lokale behördliche Strukturen Verwaltungswege beschleunigt werden können. Die Situation ist so jedenfalls absolut unbefriedigend.“
Die SPD-Fraktion versprach, die Anliegen des ecoparks in die zuständigen politischen Gremien einzubringen. Eine weitere Zusammenkunft der Gesprächspartner sei zudem bereits in Planung. Dann solle auch eine Besichtigung von Betrieben am Standort erfolgen.